Kammerchor Wilhelmshaven begeistert mit Weihnachtsprogramm

Bericht aus der Wilhelmshavener Zeitung von Henning Karasch

Einen musikalischen Hochgenuss erlebten die Gäste des Kammerchores Wilhelmshaven unter Leitung von Gerrit Junge in der voll besetzten Neuapostolischen Kirche Fedderwardergroden. „Eines Nachts im Winter“ hatten die Sängerinnen und Sänger ihr Programm genannt. Die zu Herzen gehenden Lieder des Abends und weitere schöne Stücke sind auch auf der CD „Glaubensmomente 4 – Weihnachten“ zu hören.

 

Es sei eine besondere Erfahrung gewesen, schickte Gerrit Junge voraus, im Sommer bei 30 Grad im Schatten „Stille Nacht“ für die CD aufzunehmen. Überhaupt liege ein besonderes Jahr hinter ihnen. Es begann mit der Trauerfeier für einen erst 30 Jahre alten Sänger, der vor einem Jahr in der Christus- und Garnisonkirche noch mitsang. „Das war ein einschneidendes emotionales Erlebnis“, so Junge. Musikalischer Höhepunkt war, die Johannes-Passion im März nach zwei Jahren endlich aufführen zu dürfen. „Zwei Tage danach schlug Corona zu“, erinnerte er sich. Das Ukraine-Friedenskonzert wurde später in kleinem Rahmen nachgeholt.

„Wir möchten mit unserem Konzert ein klassisches Bild der Weihnachtszeit zeichnen. Daher haben wir Persönlichkeiten der Stadt mit einem jeweils anderen Blick darauf eingeladen, Texte vorzutragen“, erklärte Gerrit Junge. Dies waren Carola Schede, Journalistin und Hochschuldozentin, Landesbühnen-Intendant Olaf Strieb, Tirza Scheuer aus Jahrgang 13 der Cäcilienschule, die einen eigenen Text las, und Pastor Bernhard Busemann. Dessen Christus- und Garnisonkirche und der St. Georg-Kirche Sengwarden dankte der Chorleiter, dort singen zu können.

Das Streichquartett bildeten Manuela Alfaenger, Johanna Gelsdorf, Nora Kronenfeld und Lea Alfaenger. Querflötist Christian Arnold, Oboist Zsigmond Borbás, Organist Timo Schmidt und Pianist Simon Kasper begleiteten die Lieder gefühlvoll. So erklang zu „Hört, die Engelchöre singen“ eine süße Flötenmelodie. Bewegt mutete „Weihnacht, strahlende Nacht“ an. Zart und zerbrechlich begann „Maria durch ein‘ Dornwald ging“, wurde im Verlauf kraftvoller. Zufall oder nicht, wurde während „Eines Nachts im Winter“, auf Englisch „In the bleak midwinter“, quergelüftet. „Fernab in der Krippe“ (Away in a manger) wurde von Oboe und Orgel festlich eingeleitet. „Die Nacht ist vorgedrungen“ stieg im Verlauf mächtig an, um sich wieder zu beruhigen. „O Heil’ge Nacht“ und „Herbei, o ihr Gläubigen“ wurden von den Musizierenden feierlich begleitet.

„Einst in König Davids Stadt“ gefiel durch seinen zarten Gesang. Ein Windstoß des erneuten Querlüftens ließ ein Notenblatt fliegen. Ganz klassisch wurde es bei „Stille Nacht“ und „O, du fröhliche“. Als Zugaben für die stehenden Ovationen gab es „das ultimative Weihnachtslied“ des dänischen Rundfunks sowie den flotten Gospel „Walk to Bethlehem“.